Brötchentüten mit Botschaft
Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ in Ochtrup
In der Tüte finden sich duftende, knusprige Leckereien wie gewohnt. Auf der Tüte aber ist etwas neu:
Sie transportiert eine Botschaft, die alle angeht.
„Gewalt kommt nicht in die Tüte“, das ist der Slogan, der am 25. November und in den darauffolgenden Tagen auf den Brötchentüten verschiedener Ochtruper Innungsbäckereien zu lesen ist.
Die Kampagne der Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Steinfurt, an der sich in Ochtrup gemeinsam mit den Bäckereien auch die Kirchengemeinden und Arztpraxen beteiligen, geht zurück auf den Internationalen Gedenktag „NEIN – zu Gewalt an Frauen“, der weltweit am 25. November begangen wird.
Viele Städte und Kreise haben sich in Deutschland der Brötchentütenaktion angeschlossen – niedrigschwellig in den örtlichen Bäckereien, aber deutlich sichtbar im öffentlichen Alltag.
„Bäckertüten sind ein geeignetes Medium, um das Tabuthema der häuslichen Gewalt ins öffentliche Bewusstsein zu rücken“, meint die Ochtruper Gleichstellungsbeauftragte Julie Nacke. „Deshalb freue ich mich, dass ich mit der Aktion bei den vielen Ochtruper Bäckereien und Bäckerfilialen sofort auf offene Ohren gestoßen bin.
Dank ihrer Unterstützung landen mit den Frühstücksbrötchen auch der Appell und die Notfallnummern direkt in den Haushalten.“
Die Nummern des Hilfstelefons „Gewalt gegen Frauen“ sind auch auf Postern und Flyern zu finden, die – mit Informationen in 17 verschiedenen Sprachen – in den kirchlichen Gemeindehäusern und Arztpraxen hängen und ausgelegt werden.
„Es geht uns darum, eine noch breitere Öffentlichkeit für das Thema häusliche Gewalt zu sensibilisieren“, erklärt Bürgermeisterin Christa Lenderich. „Wenn viele Menschen einen wachsamen Blick auf ihr Umfeld haben, können wir gemeinsam handeln. Denn Gewalt in der Familie ist keine Privatangelegenheit, sondern eine Straftat.“
erstellt am 20.11.2020