Appell der Bürgermeisterin zur Pandemielage in Ochtrup
„Gemeinsame Kraftanstrengung“
Dem allgemeinen Trend folgend, sind die Corona-Infektionszahlen mit dem zweiten Lockdown im Herbst zunächst auch in Ochtrup deutlich gesunken. Ende Januar 2021 lag die niedrigste Fallzahl bei 11, und im Ordnungsamt der Stadt freute man sich bereits: „Nächste Woche kommen wir in den einstelligen Bereich!“
Doch Anfang Februar folgte eine Trendwende. Die Zahlen stiegen nach und nach wieder an, im Moment liegen sie in Ochtrup fast wieder so hoch wie zu den schlechtesten Zeiten im Dezember 2020. Ein konkreter Grund lässt sich dafür nicht auszumachen. Die Stadtverwaltung und Bürgermeisterin Christa Lenderich erfüllt das mit großer Sorge.
Lesen Sie hier ihren Appell an alle Ochtruperinnen und Ochtruper:
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger!
Die Zahl der mit Corona infizierten Patienten ist in Ochtrup wieder angestiegen. Das ist ein sehr bedauerlicher Trend, der vielen Menschen Anlass zur Sorge bereitet. Zu Recht!
Gleichzeitig wissen wir alle, dass Mutationen des gefährlichen Erregers längst deutschlandweit kursieren und natürlich auch uns hier jederzeit treffen können.
Versichern kann ich Ihnen nur: Es gibt in Ochtrup keinen Hotspot, der für die steigenden Infektionszahlen verantwortlich wäre. Überwiegend tritt das Virus in der häuslichen Umgebung und im privaten Umfeld auf. Die Analyse der Zahlen zeigt: Alle Generationen sind betroffen, zumal sich naturgemäß ganze Familien und Hausgemeinschaften infizieren.
Natürlich ist es wichtig, in diesen Zeiten nicht in Panik zu verfallen. Aber leider führt die Gewöhnung an die außergewöhnliche Lage oft auch dazu, dass die Maßnahmen nachlässiger befolgt werden. Daher appelliere ich hier noch einmal ganz dringend an Sie: Bleiben Sie wachsam im Umgang mit der Infektionsgefahr! Reduzieren Sie weiterhin ihre persönlichen Kontakte auf das notwendige Minimum! Ich weiß, wie schwer das fällt, und wie lang die Zeit uns allen wird. Trotzdem ist es notwendig, dass wir weiterhin besonnen handeln und uns solidarisch gegenüber den Menschen zeigen, die auf besonderen Schutz angewiesen sind.
Ein chinesisches Sprichwort lautet:
„Ein Augenblick der Geduld kann vor großem Unheil bewahren,
ein Augenblick der Ungeduld ein ganzes Leben zerstören.“
Es ist Landesgesetz, dass mit dem Wochenbeginn die Kitas und Grundschulen wieder öffnen, und auch die Abschlussklassen der weiterführenden Schulen kehren in den Präsenzunterricht zurück. Diese Maßnahme war von vielen Seiten lange ersehnt, und sie hat ihre unbestrittene pädagogische Berechtigung.
Seien Sie gewiss, dass auch an unseren Schulen und öffentlichen Einrichtungen alles dafür getan wird, die Hygienestandards einzuhalten. Auch hier gab es in Ochtrup bislang nie einen Hotspot.
Umso mehr bedarf es aber jetzt der Eigenverantwortung und der Disziplin im privaten Umfeld und am Arbeitsplatz, um eine weitere Verbreitung des Virus zu stoppen. Wichtig bleibt auch hier die konsequente Einhaltung der Infektionsschutzregeln.
Wir brauchen nun eine gemeinsame Kraftanstrengung, um die Pandemie für die kommenden Monate bestmöglich in Schach zu halten. Um sie dauerhaft zu besiegen, müssen sich so viele Menschen wie möglich dagegen impfen lassen.
Seit Anfang des Monats erleben wir die größte parallel stattfindende Impfaktion in der Geschichte Deutschlands, angefangen bei den verwundbarsten Bevölkerungsgruppen.
Auch das Impfzentrum des Kreises Steinfurt hat seine Tore geöffnet. Wenn Sie im Zusammenhang mit der Impfung unsere Hilfe benötigen, wenden Sie sich jederzeit an uns! Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Stadt stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.
Wir als Stadt setzen alles daran, auf die immer neuen Herausforderungen angemessen zu reagieren.
Dabei arbeiten wir in enger Abstimmung mit den Behörden und anderen Einrichtungen im Kreis Steinfurt.
Mein Dank gilt allen Menschen, die sich in diesen schwierigen Zeiten für ein funktionierendes Miteinander ehrenamtlich und beruflich einsetzen.
Ich wünsche uns allen in diesen ungewöhnlichen Zeiten Kraft, Geduld und Zusammenhalt, um die Pandemie weiter gemeinschaftlich zu bekämpfen.
Ihre
Christa Lenderich
erstellt am 20.02.2021