Laptop und Notizblock auf Schreibtisch

Mit Zuversicht ins Jahr 2023


Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger!

Mit dem Wort „Wende“ verbinden wir das Jahr 1989 – und gemeinhin etwas Positives.
2022 steht für die „Zeitenwende“. Fast dasselbe Wort, zwei unscheinbare Silben mehr, die alles Bedrohliche einschließen, das man mit der ersten Wende, der friedlichen Revolution in Europa, überwunden glaubte.

So stehen wir am Ende eines Jahres, das mit einer Zäsur begann. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine bedeutet in allererster Linie unermessliches Leid für Millionen von Menschen. Viele von ihnen sind auf der Flucht. Über 250 meist Frauen und Kinder haben bisher bei uns in Ochtrup sichere Zuflucht gefunden - auch dank der großen Solidarität in unserer Bevölkerung.  An vielen Stellen gibt es eine unglaublich große Hilfs- und Spendenbereitschaft. Da sind die vielen Ehrenamtlichen in den Kirchengemeinden und bei der Tafel, in Vereinen wie „Miteinander Ochtrup“ und dem „Freundeskreis Städtepartnerschaften“, der im Schulterschluss mit unserer Partnerstadt Wieluń wertvolle Flüchtlingshilfe geleistet hat. Ihnen allen gilt mein großer Dank!

Krieg, Klimakrise und auch das noch nicht abgeschlossene Kapitel der Corona-Pandemie führen uns die Zerbrechlichkeit unserer Welt vor Augen. Und zu einem guten Teil auch unsere eigenen Versäumnisse.

Eines ist mir jedoch wichtig: Egal, wie lange die verschiedenen und einander überlagernden Krisen dauern, dürfen wir nicht in Schockstarre verharren. Angst lähmt und bringt uns ebensowenig weiter wie die Klage über Versäumnisse in der Vergangenheit. Wir sollten vielmehr mutig die Projekte angehen und fortführen, die Ochtrup nach vorne bringen. Insgesamt sind wir wirtschaftlich gut durch das Jahr gekommen und planen bereits weitere wichtige Investitionen. Mit dem Verkehrskonzept arbeiten wir an der Weichenstellung für eine nachhaltige Mobilität in unserer Stadt. Die Erschließung neuer Wohngebiete und der Bau unserer neuen Feuerwache sind in vollem Gange, die umfassende Erweiterung des Schulzentrums für die Bildung unserer Kinder ist in Vorbereitung.  Investoren interessieren sich für Ochtrup, die soziale Infrastruktur mit Ärzten, Pflegediensten, Betreuungsplätzen und Sportstätten ist sehr gut und konnte teilweise auch 2022 weiter ausgebaut werden. In unseren beiden Ortsteilen Langenhorst und Welbergen zeugen Dorfentwicklungskonzepte unter großer bürgerschaftlicher Beteiligung von lebendiger Gemeinschaft, und zum Glück konnte nach zweijähriger Coronapause auch das kulturelle und gesellschaftliche Leben mit vielen Veranstaltungen und Feierlichkeiten wieder Fahrt aufnehmen. 

Meine Aufzählung soll deutlich machen: Wir wollen uns in Ochtrup nicht ausbremsen lassen, und wir dürfen die Hoffnung nicht verlieren, auch wenn die Krisen noch eine Weile andauern. Wenn wir weiter zusammenhalten, uns gegenseitig stützen und Zuversicht bewahren, können wir mit vereinten Kräften an einer „Wende“ zum Positiven arbeiten.

Mein Dank gilt allen, die ihre Kraft – im Kleinen wie im Großen - zum Wohle unserer Stadt einsetzen, und ich wünsche Ihnen Allen Gesundheit, Frieden und ein hoffnungsvolles neues Jahr!