Laptop und Notizblock auf Schreibtisch

Ein Olivenbäumchen zur Erinnerung


Endlich war es wieder so weit: Zur Europäischen Woche der vier Partnerstädte fanden Vertreter der Stadt Ochtrup und Mitglieder des Freundeskreises Städtepartnerschaften Ochtrup (FSO) sowie Gäste aus dem französischen Estaires und dem polnischen Wieluń im Oktober den Weg nach Valverde del Camino, um eine Woche lang die spanische Gastfreundschaft zu genießen und sich in familiärer Atmosphäre auszutauschen.

„Wir wollen das menschliche, zum Teil lange gewachsene Miteinander pflegen und über unsere Geschichte, unsere regionalen Besonderheiten und Produkte sowie unsere traditionell verwurzelte Religiosität und deren Ausdrucksweisen informieren. Auch wenn wieder neue Gäste in den nationalen Delegationen dabei sind, wird dies eine Woche der tiefen Freundschaft im europäischen Geist sein“, brachte es Ildefonso Mora, der Vorsitzende des Vereins „Amigos de Ochtrup“ auf den Punkt.

Die Reise war gespickt mit eindrücklichen Erlebnissen, darunter ein Ausflug in einen bemerkenswerten Kiefernwald, zu prähistorischen Grabanlagen mit beeindruckenden Felsstelen des Dolmen de Soto und zum Wallfahrtsort „El Rocio“. Dabei standen nicht nur Sightseeing und kulturelle Highlights auf dem Programm, sondern immer auch die Geselligkeit, Freude am gemeinsamen Tanzen, Singen, fröhlichem Austausch und kulinarischen Genüssen.

Besonderen Eindruck hinterließ ein Besuch der Schule „IES Don Bosco“. In den vergangenen Monaten hatte die Städtische Realschule in Ochtrup in Zusammenarbeit mit dem FSO einen Schüleraustausch zwischen Ochtrup und Valverde organisiert. Vor Ort konnte sich die europäische Reisegruppe von der Fortschrittlichkeit der Schule überzeugen. Direktor Juan Carlos Sanchez Correlejo hieß die Gäste herzlich willkommen. Die Schule legt großen Wert auf die Pflege des traditionellen Schuhmacherhandwerks, bietet eine voll ausgestattete Schreinerwerkstatt und ermöglicht den Schülern erste handwerkliche Erfahrungen in einer Art „Vorausbildung“, die ihnen später bei der Wahl ihres Ausbildungs- und Berufswegs zugutekommen. Und das alles, ohne die klassischen Unterrichtsfächer zu vernachlässigen.

Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch einer Kooperative für Olivenöl, bei dem das „flüssige Gold", Herzstück der mediterranen Küche, im Mittelpunkt stand – jedoch nicht nur in theoretischen Erläuterungen zur Ernte und Gewinnung, sondern auch in Form einer Olivenöl-Kostprobe und später natürlich einer gemeinsamen, von den spanischen Gastgebern liebevoll zubereiteten mediterranen Mahlzeit.

Eine besonders schöne Geste war das Geschenk für jeden Gast am Ende des Besuchs in der Kooperative für Olivenöl: ein kleiner Oliven-Steckling, der in der Hoffnung überreicht wurde, dass er den Transport in die Heimatstädte überstehen und an das gute Miteinander im europäischen Geist erinnern würde.