Laptop und Notizblock auf Schreibtisch

Jüdische Schicksale in Ochtrup


In einem Geschichtsprojekt befassten sich Schülerinnen und Schüler des Ochtruper Gymnasiums im vergangenen Jahr mit dem Schicksal der jüdischen Famile Löwenberg aus Ochtrup - und brachten bahnbrechende Erkenntnisse zutage. Gemeinsam mit ihrem Lehrer Udo Schwertheim und der Stadtarchivarin Karin Schlesiger begaben sie sich auf detektivische "Spurensuche". Es galt herauszufinden, welche Personen aus Ochtrup im Nationalsozialismus nach Auschwitz deportiert wurden. Von einem Teil der Famile Löwenberg war dies zu dem Zeitpunkt bereits bekannt, vier Stolpersteine erinnern in der Lautstraße an ihre Deportation und Ermordung.

Während ihrer Recherchen konnten die Schülerinnen und Schüler nun das Schicksal drei weiterer Personen aufklären. Dafür werteten sie Daten aus verschiedenen Archiven - teils im Ausland - aus und konnten ihren Fluchtweg über die Niederlande bzw. Belgien nachzeichnen. Das Ergebnis ihrer akribischen Recherchen sind unter anderem drei weitere Stolpersteine für Angehörige der Ochtruper Famile Löwenberg, die, ebenso wie ihre Verwandten, am Ende mehrerer Stationen nach Auschwitz deportiert und ermordet wurden.

In einer Veranstaltung am 27. Januar  - dem Befreiungstag von Auschwitz und heutigen Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus - wird das Schülerprojekt in der Bücherei St. Lamberti vorgestellt. Dr. Guido Dahl hält einen Vortrag zum Stolperstein-Projekt der Stadt; für den musikalischen Rahmen sorgen Thomas und Sandra Lischik. Im Anschluss gibt es einen gemeinsamen Gang zu den historischen Orten, die an die Biografien der jüdischen Mitbürger erinnern, mitsamt einer weiteren Stolperstein-Verlegung.
Die Gedenkveranstaltung beginnt am 27.1. um 11 Uhr im Forum der Bücherei (Marktstr. 8). Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!